Ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) ist ein wichtiger Schutz vor Kontopfändungen und sichert Ihnen einen monatlichen Grundfreibetrag. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein P-Konto einrichten und was dabei zu beachten ist.
Was ist ein P-Konto?
Ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) ist ein spezielles Girokonto, das Sie vor Kontopfändungen schützt. Jeden Monat steht Ihnen automatisch ein Grundfreibetrag zur Verfügung, über den Sie frei verfügen können - auch wenn eine Pfändung vorliegt.
Aktuelle Freibeträge 2024
Grundfreibetrag
1.410,00 Euro pro Monat (Stand: 2024)
Dieser Betrag steht Ihnen zur Sicherung Ihres Existenzminimums zur Verfügung.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Einrichtung
Schritt 1: Bank kontaktieren
Wenden Sie sich an Ihre Bank und teilen Sie mit, dass Sie Ihr Girokonto in ein P-Konto umwandeln möchten. Dies ist bei jeder Bank möglich und muss kostenfrei erfolgen.
Schritt 2: Antrag stellen
Füllen Sie den Antrag auf Umwandlung in ein P-Konto aus. Folgende Unterlagen benötigen Sie:
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass
- Nachweis über Ihr Einkommen (Gehaltsabrechnung, Rentenbescheid, etc.)
- Bei Unterhaltspflichten: entsprechende Nachweise
Schritt 3: Umwandlung
Die Bank wandelt Ihr Konto innerhalb von 4 Geschäftstagen um. Sie erhalten eine schriftliche Bestätigung über die Umwandlung.
Schritt 4: Bescheinigung erhalten
Sie erhalten eine P-Konto-Bescheinigung, die Sie bei Bedarf vorlegen können. Diese bestätigt den Pfändungsschutz Ihres Kontos.
Erhöhung der Freibeträge
In bestimmten Fällen können Sie höhere Freibeträge beantragen:
Unterhaltspflichtige Personen
Für jede unterhaltspflichtige Person erhöht sich der Freibetrag um derzeit 530,50 Euro monatlich.
Weitere Erhöhungsgründe
- Kindergeld
- Sozialleistungen (ALG II, Sozialhilfe)
- Wohngeld
- Steuererstattungen
- Pflegegeld
Bescheinigung beantragen
Für höhere Freibeträge benötigen Sie eine Bescheinigung von:
- Schuldnerberatungsstelle
- Rechtsanwalt
- Steuerberater
- Vollstreckungsgericht
Wichtige Regeln für das P-Konto
Ein P-Konto pro Person
Sie dürfen nur ein P-Konto führen. Bei mehreren Konten muss nur eines als P-Konto geführt werden, die anderen verlieren ihren Pfändungsschutz.
Übertragung von Freibeträgen
Nicht genutzte Freibeträge können in den folgenden Monat übertragen werden - jedoch nur einmal und für maximal einen Monat.
"Das P-Konto bietet einen wichtigen Schutz vor existenzieller Not. Es sichert Ihnen das nötige Geld für Miete, Lebensmittel und andere lebensnotwendige Ausgaben."
Häufige Fehler vermeiden
Zu späte Umwandlung
Wandeln Sie Ihr Konto um, sobald Sie von einer möglichen Pfändung erfahren. Eine rückwirkende Umwandlung ist nicht möglich.
Falsche Freibeträge
Beantragen Sie rechtzeitig höhere Freibeträge, wenn Sie unterhaltspflichtig sind oder Sozialleistungen erhalten.
Mehrere P-Konten
Führen Sie niemals mehrere P-Konten gleichzeitig. Dies kann zu rechtlichen Problemen führen.
Kosten des P-Kontos
Die Umwandlung in ein P-Konto ist kostenlos. Die laufenden Kontoführungsgebühren dürfen nicht höher sein als bei einem normalen Girokonto der Bank.
Kündigung des P-Kontos
Sie können die P-Konto-Funktion jederzeit wieder aufheben lassen. Dies sollten Sie aber nur tun, wenn definitiv keine Pfändungsgefahr mehr besteht.
Fazit
Ein P-Konto ist ein wichtiger Baustein zum Schutz vor finanzieller Not. Die Einrichtung ist unkompliziert und kostenlos. Wichtig ist, dass Sie sich frühzeitig informieren und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.